Weser-Kurier 22. April 2006

Weser Kurier / Bremer Nachrichten, 22. April 2006 online

"Ausbau löst die Verkehrsprobleme nicht"

BREMEN·SCHWACHHAUSEN. Der geplante vierspurige Ausbau der Schwachhauser Heerstraße zwischen Hollerallee und Bismarckstraße war das zentrale Thema bei der jüngsten Sitzung des Schwachhauser Beirats. Dietrich Stempel vom "Büro für Integrierte Verkehrsplanung" stellte ein neues Alternativgutachten vor. Anlass der Untersuchung war die Klage zweier Anwohner gegen das Planfeststellungsverfahren zum Ausbau. Außerdem sollte geklärt werden, ob die Argumente der Befürworter stichhaltig sind. Diese hatten betont, dass ein Ausbau den Verkehr verflüssigen würde.Stempels Fazit fällt eindeutig aus: "Der Ausbau löst nicht die heutigen und zukünftigen Verkehrsprobleme. Verkehrsplanerisch gesehen, ist der zweistreifige Ausbau der Schwachhauser Heerstraße stadteinwärts zwecklos. Stadtauswärts ist er nicht notwendig." Diese Schlüsse zieht er aus der Untersuchung der Verkehrsqualität und -kapazität, mit der ihn die "Interessengemeinschaft Aufweitungsgeschädigter in der Schwachhauser Heerstraße" beauftragt hatte. Als Alternative schlägt Stempel eine überbreite Fahrbahn mit einer Aufweitung an den Knotenpunkten vor.Eingeladen waren auch Vertreter der Bürgerinitiative "Keine Stadtautobahn durch Bremen" sowie der Beiräte Mitte und Östliche Vorstadt, vertreten durch Monika Heuß. Ernst Kittlaus, stellvertretender Ortsamtsleiter, nahm nach einer Aussprache im Namen des Beirats "wohlwollend Vortrag und Ergebnisse zur Kenntnis". Der Schwachhauser Beirat fordert den Senat auf, Abstand von dem Projekt zu nehmen.