Weser-Kurier 21. April 2007

Weser Kurier, Bremen - Teil, S. 13, 21.04.2007

Brücken weg - Ampeln her
Beirat: Fußgänger sollen Kurfürstenallee besser überqueren können
Von unserem Mitarbeiter Markus Tönnishoff

BREMEN-SCHWACHHAUSEN. Vier Ampeln sollten an der Kurfürstenallee aufgestellt werden, jedenfalls, wenn es nach dem Willen des Schwachhauser Beirates geht. Einstimmig forderten die Kommunalpolitiker während ihrer jüngsten Sitzung den Verkehrssenator auf, innerhalb eines halben Jahres die Planung für Anschaffung und Unterhalt der Ampeln vorzulegen.
Die Kurfürstenallee zerschneide zwischen dem Vahrer Kreuz und der Schwachhauser Heerstraße den Stadtteil, heißt es in dem Antrag, den SPD und Grüne eingebracht hatten. Die Nutzung der drei Brücken und des Tunnels sei besonders für ältere und behinderte Menschen sowie Personen mit Kinderwagen schwer.
Gerade der Tunnel werde von vielen Anwohnern gemieden, da er oft mit Müll und Glasscherben verschmutzt sei. Deshalb sollen die Brücken und der Tunnel durch Ampeln ersetzt werden. Außerdem wollen die Beiratsmitglieder vom Verkehrssenator erfahren, was der Abriss der Brücken kosten würde.
Zuvor hatte die SPD die Ergebnisse einer Umfrage unter Anwohnern der Straße vorgestellt. Ergebnis: Fast die Hälfte der Befragten nutze die Brücken und den Tunnel nicht, sondern überquere die Kurfürstenallee dort, wo es gerade passe - meistens beim "Blitzer" in Höhe Nancy-/Dijonstraße.
Gerade Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, seien nicht in der Lage, die steilen Rampen der Brücken zu bewältigen, hieß es. Einige Befragte seien auch unzufrieden mit der großen Entfernung der Bushaltestellen zwischen Verdun-/ Metzerstraße und Kirchbachstraße.
Außerdem hätten sich viele Anwohner darüber beschwert, dass viele Autofahrer stadtauswärts zu schnell führen. Deshalb fordert der Schwachhauser Beirat Geschwindigkeitsbeschränkungen mit Tempo 50 für beide Richtungen ab dem Vahrer Kreuz.

Kommentar / Leserbrief an das Leserforum der Bremer Tageszeitungen:

...mit großer Freude habe ich den Artikel gelesen und kann dem Ansinnen der Kommunalpolitiker nur zustimmen.
Ich bin auch Autofahrer und nutze die Kurfürstenallee des Öfteren. Beim Befahren der „ Autobahn - Kurfürstenallee“ erwische ich mich regelmäßig dabei, die Anwohner dieser Strasse doch sehr zu bedauern.
Diese Strasse, mit den Brückenmonstern aus den 70`er Jahren, mit den Fußgängerbrücken als auch die große Brücke über die Kirchbachstrasse selbst, zerschneidet den wunderschönen Stadtteil Schwachhausen derart, dass die Lebensqualität, Insbesondere durch den Verkehrslärm, in dem Bereich doch sehr eingeschränkt ist.
Ich plädiere dafür, kurz und schmerzlos, sowohl die Fußgängerbrücken als auch die Brücke über die Kreuzung Kirchbachstrasse sofort mit abzureißen. Gebt den Menschen Ihren Stadtteil wieder !
Eine zukünftige „Autobahn-Schwachhauser Heerstrasse“ ist doch wirklich genug !
Ich wünsche den Aktivisten im Stadtteil Schwachhausen viel Mut, Kraft und Durchhaltevermögen bei der Um- besser noch Durchsetzung Ihrer Ideen, und die aktive Unterstützung aller Anwohner, Kommunalpolitiker und engagierter Bremer für ein lebenswertes Bremen.

Michael Pflüger (Bremen) (Brief abgesendet: 21.04.07; abgedruckt: 29.04.07, letzte drei Zeilen gekürzt)