Weser Kurier Stadtteil-Kurier Donnerstag, 6. Mai 2004 Nr. 106 NOS

Weser-Kurier, 6. Mai 2004

BUND: Hochstraße abreißen

Für Sanierung des Rembertiviertels /
Hermann Cordes zum Ehrenmitglied ernannt

„Das Rembertiviertel sanieren, die Lebensqualität erhöhen und Abwanderung ins Umland aufhalten!" Mit diesen Worten fasste die Bremer BUND-Vorsitzende Bea-trix Wupperman die Vorstellungen des BUND zur Zukunft des Rembertiviertels zu-sammen, nachdem die Jahreshauptversammlung eine entsprechende Resolution verabschiedet hatte. „Man muss mit dem Verzicht auf den vierspurigen Ausbau der Schwachhauser Heerstraße anfangen und schließlich die Hochstraße am Breitenweg abreißen", sagte sie.

Die Jahreshauptversammlung des BUND Landesverbandes Bremen hat gefordert, das Rembertiviertel zu einem Schwerpunkt der Stadtentwicklung zu machen. Mitten durch die Kernstadt Bremens wälzt sich täglich eine Auto- und Lkw-Lawine von nahezu 40 000 Fahrzeugen.

Das betrifft in besonderem Maße den Rembertikreisel, dessen heutige Verkehrsbelastung die Wiederbelebung des Rembertiviertels bis hin zum Bahnhof verhindere. Eine Umnutzung des Rembertikreisels als Wohn-und Geschäftsgebiet, so der BUND, biete daher das Potenzial, die Umlandabwanderung und Zerfransung des Bremischen Stadtrandes aufzuhalten.

Um dies zu erreichen, fordert der BUND „ein mutiges Umsteuern in der Verkehrspolitik", das darin münde, die Hochstraße am Breitenweg abzureißen. Dazu müsse der Durchgangsverkehr aus dem Rembertiviertel mit Hilfe eines integrierten Verkehrskonzeptes aus der Bremer Kernstadt herausgelenkt werden.

Voraussetzung, so der BUND weier, sei eine weiträumige Abfächerung des Durchgangsverkehrs bei Erhaltung des Zielverkehrs für die Innenstadt. Deshalb müssten die Planungen fallen gelassen werden, die Schwachhauser Heerstraße und die Verkehrsachse durch das Rembertiviertel vierspurig auszubauen. Vielmehr müssten Rembertiring und Schwachhauser Heerstraße umgehend aus dem Führungsnetz für Lastkraftwagen heraus genommen werden.

Die Erreichbarkeit der Bremer City mit dem öffentlichen Personen-Nahverkehr, dem Fahrrad und zu Fuß ist nach Auffassung der Umweltschützer zu verbessern. Dies alles ermögliche, die Bauvorschläge des Gestaltungsbeirates Rembertikreisel zu verwirklichen und ein attraktives Wohnquartier mit verträglichem Dienstleistungsgewerbe zu entwickeln.

Auf der Jahreshauptversammlung wurde außerdem der engagierte Naturschützer Hermann Cordes, der als langjähriger Vorsitzender aus dem Vorstand ausgeschieden ist, zum Ehrenmitglied ernannt. Neu in den Vorstand wurden der Bremerhavener Meeresbiologe Eike Rachor und der Energie- und Abfallexperte Klaus Prietzel gewählt. In ihren Ämtern bestätigt wurden Helmut Horn, Karin Kreutzer und Richard Donderer.


Nach Auffassung der Bremer BUND-Vorsitzenden Beatrix Wuppermann sollte die Hochstraße am Breitenweg abgerissen werden.