Weser-Kurier 28. September 2006
Weser Kurier, Stadtteil-Kurier Mitte, 28. September 2006 online
BUND fordert Umweltzonen FESENFELD. Gegen eine der größten Gefahren im Straßenverkehr helfen keine Ampeln oder Verkehrskontrollen. Der Feinstaub aus den Autoabgasen ist winzig klein und kann so direkt in Lungen und Blutkreislauf eindringen. An den Stellen im Stadtgebiet mit besonders hohem Verkehrsaufkommen ist die Belastung am höchsten. Der BUND und Anwohnerinitiativen haben sich nun zu einer Protestaktion für Luftreinhaltung und Lärmminderung zusammengetan und Infostände an der Bismarckstraße aufbaut. Der BUND fordert die Einrichtung von "Umweltzonen" in Bremen. Nur so könnten die hohen Konzentrationen von Feinstaub und Stickoxid gesenkt werden und eine annehmbare Luftqualität für die Bewohner geschaffen werden. Im Stadtgebiet gibt es - wie berichtet - drei Messstellen, die zulässigen Werte werden dort häufig überschritten. Der Tagesmittelwert darf pro Jahr nur an 35 Tagen überschritten werden, im Bereich Bismarckstraße / Am Dobben wurde bereits die 37. Überschreitung in diesem Jahr gemeldet.Bremen steht dabei in der Statistik noch verhältnismäßig gut da: In einer Rangliste der Luftqualität von 26 Großstädten kam die Hansestadt auf den 10. Platz. Feinstaub gilt als krebsfördernd und fordert laut BUND pro Jahr viermal mehr Todesfälle als Verkehrunfälle. In eine "Umweltzone" dürften nur solche Fahrzeuge einfahren, die mit umweltfreundlichen Filtern ausgestattet sind. Die Umrüstung ist auch bei älteren Modellen möglich, neuere Fahrzeugtypen weisen in der Regel bereits niedrigere Emissionswerte auf. Eine Beschränkung durch die "Umweltzonen" würde neben besserer Luft in den Innenstädten auch für weniger Verkehr sorgen, so der BUND. Zudem gäbe es einen Anreiz, sein Auto umweltfreundlich umzurüsten. "Versuche mit Verkehrsberuhigungen durch eine City-Maut in London oder Stockholm haben gezeigt, dass sich auch so die Umweltbelastung verringern lassen kann", sagt Siecke Martin vom BUND. Eine verbindliche Umstellung auf Filter sei jedoch nachhaltiger. |