Bremer Nachrichten Nr. 106 • Donnerstag , 8. Mai 2003

Bremer Nachrichten 8. Mai 2003

Hattig: Bei Kritik auch Ziel beachten
Senator verteidigt Lkw-Konzept
Von unserem Redaktionsmitglied Daniela Schröder


Vierspurig will Wirtschaftssenator Josef Hattiq (CDU) in die Zukunft gehen. Das in den 90er Jahren entwickelte Lkw-Führungsnetz reiche für den Wirtschaftsverkehr in Bremen nicht aus. Auf einer Diskussionsver-anstaltung der CDU sagte Hattig, Kritik der Anwohner am vierspurigen Ausbau der Schwachhauser Heerstraße und des Concordia-Tunnels sei zwar gefragt, doch müssten sie auch die Ziele im Auge behalten.
„Vierspuriger Verkehr wird nicht zu noch mehr Verkehr führen, sondern den gegebenen flüssiger machen", betonte Hattig. Das nütze sowohl den Anwohnern als auch der Bremer Wirtschaft. Daher gelte es, zügig weiter zu bauen. Die im Wirtschafts- und Bauressort entwickelten Verkehrskonzepte wirkten sich auf den jeweils anderen Plan aus, „doch die Abstimmung mit dem SPD-geführten Bauressort ist nicht immer einfach", sagte Hattig. Das Wirtschaftsressort kümmert sich um Flug- und Schiffsverkehr sowie den überörtlichen Güterverkehr, das Bauressort um den Verkehr in Stadt und Region sowie um den Autobahnbau.
Der Trend zu Gunsten der Straße wird sich laut Hattig noch verstärken. Beim Stra-ßengüter-Fernverkehr sei besonders die Hafenanbindung wichtig. Als wichtigste Aufgabe bei der überregionalen Anbindung Bremens nannte der Senator die Schließung des Autobahnrings A 281.
Bei der Verkehrsplanung für die Innenstadt ist Bremen nach Ansicht von Hattig auf gutem Weg. Zwar sei der Verkehr wegen Bremens „Nussschalen-Struktur um die Weser" schwer zu organisieren, jedoch müss-ten das Parkplatzangebot erweitert und die City mit der Uberseestadt verzahnt werden. Grundsätzlich bestehe bei den großen Verkehrsprojekten noch Nachholbedarf.
Vom Hemelinger Tunnel erhofft sich Hat-tig Signalwirkung für den Bremer Osten. Projekte wie die Anbindung der Funkschneise an die Osterholzer Heerstraße, der Ausbau der Osterholzer Heerstraße/Sebaldsbrücker Heerstraße, die Verlängerung der Julius-Fauchert-Straße und der Theodor-Barth-Straße müssten schneller über die Bühne gehen. Andreas Otto, Verkehrsfachmann der Handelskammer ergänzte, der Ausbau der Hollerland-Trasse dürfe kein Tabuthema sein. Zudem müsse die B 75 nach Delmenhorst ausgebaut werden.