Baumfriedhof im vorderen Schwachhausen / Straße der Trauer um Bäume
Pressemitteilung vom 24. Februar 2007
Mitteilung / Information für die Presse (nachrichtlich: BI-Aktive und Unterstützer/innen)
ANTWORT des Bausenators an Kinderschule Bremen jetzt im Internet: BAUMFRIEDHOF im vorderen Schwachhausen / Strasse der Trauer um Bäume
„Bitte fällt die Bäume nicht, die geben uns doch Sauerstoff“ schrieben Leo und Tabea, Justin, Rebecca und 19 weitere Schülerinnen und Schüler der Kinderschule Bremen im Juli 2006 „an den Herrn Senator für Bau, Umwelt und Verkehr“, Ronald Mike Neumeyer (CDU). Ihre Bitte „An den Staat“ übermittelten sie der Bürgerinitiative, deren Einsatz zur Erhaltung der Bäume die Kinder zuvor mit bunten Bildern unterstützt hatten. Die Bilder der Kinder schmückten im Sommer wochenlang die prächtig im Laub stehenden Bäume und markierten diese ganz individuell. Dass mit dieser Aktion zugleich die 16 einzelnen Bäume dauerhaft in gut sichtbarer Erinnerung gehalten werden würden, hätte damals kaum jemand geahnt. Die pro Jahr fast 30 Tonnen Sauerstoff spendende und rd. 35 Tonnen Kohlendioxid umwandelnde Reihe von Lindenbäumen ist zusammen mit den Briefen der Kinder unter der folgenden Web-Anschrift auch heute noch jederzeit einsehbar unter dem Link: Kinderschule
Nicht mehr sichtbar ist dagegen die reale Baumreihe von 16 Linden an der Schwachhauser Heerstraße. Sie wurde vor einer Woche in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag von einem Unternehmen mit dem irreführenden Namen „Stadtgrün“ unter Polizeischutz niedergemacht. Entgegen öffentlicher Ankündigung durch Bausenator (CDU) und Bürgermeister (SPD) war der erneut angesetzte Termin der Abholzung wieder ins nächtliche Dunkel gelegt und geheim gehalten worden: Um den Widerstand und Protest von Demonstranten - weit über hundert wurden im Verlauf der Nacht gezählt - so gering wie möglich zu halten, zu desorientieren und zu schwächen. Auch das massive Polizeiaufgebot von - lt. Presse - 130 Polizisten belegt die Seriosität und Bürgerfreundlichkeit dieser sensiblen Aktion im Morgengrauen. Die gezielte Vernichtung gesunder Bäume kann nur als Beispiel für staatlich organisierten Naturfrevel wahrgenommen werden, der später von den Senatsparteien in der Bürgerschaft mit neuen Täuschungen und Beschönigungen zu rechtfertigen versucht wurde.
Obwohl keinerlei Notwendigkeit oder gar Dringlichkeit bestanden hat, bereits vor der lt. Planverfahren über 2 Jahre dauernden Aufweitung des Concordia-Tunnels, die vor dem angeblichen Nadelöhr (das mit 23,5 m Durchmesser und 4 m Durchfahrhöhe schon jetzt der größte Straßentunnel Bremens ist) befindliche Strasse zu verbreitern, wurden die Bäume auf Weisung des Senators von „Stadtgrün“ brutal niedergemacht. Kreuze säumen nun den Straßenabschnitt, der jäh zum Baumfriedhof geworden ist und nun zur Trauer um die einstmals Sauerstoff spendenden Bäume einlädt. Fotos ihrer Überbleibsel sind ab sofort auf der Startseite der BI – Homepage unter dem Link Baumfällungen Febr.2007 zugänglich: Links unten, genau neben dem hübschen bunten Bild, das zur Ansicht der Bildergalerie der Kinderschule Bremen einlädt. Mögen viele Besucherinnen und Besucher dieser Einladung folgen und so die Baumreihe und eine gute Aktion der Kinder in Erinnerung behalten.
Für Berichterstattung und Hinweise auf die Veröffentlichung der Bilder im Internet danken wir bereits im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Knebel, zurzeit BI-Sprecher