Weser-Kurier 25. November 2006

Weser Kurier, 25.11.2006

BUND erfreut über Behördenpläne

BREMEN (XKW). Mit der aktuellen Entwicklung beim Ausbau der Schwachhauser Heerstraße ist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zufrieden. "Es ist erfreulich, dass die Behörden offensichtlich zur Vernunft gekommen sind und von dem Bild einer Stadtautobahn abgerückt sind", sagt der Bremer BUND-Vorsitzende Helmut Horn zu den Plänen der Baubehörde. Diese möchte den letzten Abschnitt der Schwachhauser Heerstraße nicht mehr vierspurig ausbauen, sondern nur eine überbreite Fahrspur von 5,50 Metern je Richtung einrichten. Nach Ansicht des BUND wäre aber bereits eine Verbreiterung auf 4,50 Metern völlig ausreichend.

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Soweit der Weser - Kurier, hier die BUND - Pressemitteilung im Wortlaut:

Ausbau Schwachhauser Heerstraße: Schmalspurigkeit sinnvoller als Geldverschwendung

Bremen, den 23.11.2006. Als Signal pro Lebensqualität wertet der BUND die jüngsten Entwicklungen vor Gericht im Zuge der Klagen von Anwohnern gegen den Ausbau der Schwachhauser Heerstraße. „Es ist erfreulich, dass die zuständigen Behörden offensichtlich zur Vernunft gekommen sind und von dem Bild einer Stadtautobahn abgerückt sind. Jetzt bietet sich die Chance, Nägel mit Köpfen zu machen“, so der Bremer BUND-Vorsitzende Prof. Dr. Helmut Horn und weiter: „Nicht einmal für eine überbreite Fahrspur von 5,50 m gibt es echten Bedarf, denn es kommt schon heute auf dem vorhandenen, weit schmaleren Straßenzug nur selten im größeren Ausmaß zu Verkehrsstaus!“
Daraus lässt sich ableiten, dass selbst eine Verbreiterung auf 4,5 m pro Fahrspur völlig ausreichend wäre. Dies wiederum würde die Lebens- und Wohnqualität deutlich verbessern: Das Fällen von 37 alten Bäumen, die immerhin 48 Tonnen Sauerstoff erzeugen, wäre überflüssig und der Alleecharakter der Straße könnte erhalten bleiben. Auch die Vorgärten der Anwohner blieben unangetastet.
Der Umweltverband weist weiterhin auf die rückläufigen Verkehrsprognosen in diesem Bereich hin. Problematisch ist dagegen immer noch die Luftbelastung. „Es hat sich gezeigt, dass die Luft trotz der behördlichen Aktionspläne in diesem Jahr hier nicht besser geworden ist. Feinstaub- und Stickoxidimmissionen sind unverändert hoch“, beschreibt Dr. Georg Wietschorke vom BUND die Situation vor Ort: „Deshalb wird der Umweltsenator um Verkehrsbeschränkende Maßnahmen nicht herum kommen und auf jeden Fall den Durchgangsverkehr herausnehmen müssen.“ Am effektivsten wäre es, den ganzen Bereich um den Dobbenweg großflächig in eine Umweltzone zu integrieren, in die nur noch emissionsarme Fahrzeuge einfahren dürfen. Auch vor diesem Hintergrund verbietet sich der Ausbau eigentlich von selbst. „Aber auch angesichts der zu erwartenden demografischen Entwicklungen ist es sinnvoller, langfristig zu denken und in Aufenthalts- und Wohnqualität zu investieren, statt heute zig Millionen für einen unnötigen Ausbau zu verpulvern, der alle städtebaulichen Chancen in diesem Wohnquartier auf Jahrzehnte unter Asphalt begräbt“, so der BUND-Sprecher.