Weser Kurier, 11. Juni 2005 online
Werden die Straßen bald mit Wasser gereinigt?
Umweltbehörde will Aktionsplan gegen Feinstaub aufstellen
Von unserer MitarbeiterinKarina Skwirblies
BREMEN·SCHWACHHAUSEN. Die Konzentration von Feinstaub und Stickstoffdioxid am Dobbenweg ist nach wie vor besorgniserregend. In großen Teilen der Bismarckstraße, der Straße Außer der Schleifmühle und bis zum Rembertikreisel verzeichnet das Referat Immissionsschutz Werte, die über den neuen Richtlinien der EU liegen. Dies berichtete Referats-Leiter Ralf Wehrse, jetzt dem Beirat Schwachhausen auf seiner jüngsten Sitzung. In den vergangenen vier Jahren habe die Belastung durch Feinstaub an der Messstelle Dobbenweg zugenommen. 2003 seien die Grenzwerte drastisch überschritten worden. "2004 haben die Überschreitungen deutlich noch eins draufgelegt." Auch die Werte für Stickstoffdioxid überschritten die nach der EU-Richtlinie erlaubte Grenze. Mit einem Aktionsplan will die Umweltbehörde der Entwicklung gegensteuern. An den Baustellen in Bremen laufen Maßnahmen, dem Feinstaub entgegenzuwirken, erklärte Wehrse. Man sei mit der ENO in Verhandlungen, ein Straßenreinigungsfahrzeug auf Nassbetrieb umzurüsten. Es solle acht Kubikmeter Wasser fassen. Auch werde überlegt, eine Umweltzone in der Stadt einzurichten. Dort dürften Fahrzeuge mit alter Abgastechnik nicht verkehren.Ein Tempolimit und ein Fahrverbot für Lkw forderte Ulrich Draub von der Bürgerinitiative "Keine Stadtautobahn". 16 Überschreitungen seien beim Feinstaub schon erreicht, stellte der Beirat fest. 35 Mal dürfe der Grenzwert von 40 Mikrogramm überschritten werden. Dieser Fall sei für 2005 wahrscheinlich und betreffe auch Schwachhausen. Die Busse müssten schneller mit Rußpartikelfiltern ausgerüstet werden, forderte der Beirat und verabschiedete einstimmig einen Fragekatalog an den Umwelt-Senator. Gefragt wurde nach einer Geschwindigkeitsbeschränkung, Verkehrsvermeidung, einem Kataster und der Prognose beim Ausbau der Schwachhauser Heerstraße.