Weser-Kurier 18. März 2007
Weser Kurier, Kurier am Sonntag, 18.03.2007
Heerstraße wieder aufgeforstet
"Linde des Widerstands" an der Ecke zur Hollerallee gepflanzt
Von unserer Redakteurin Elke Gundel
BREMEN. Die Stadt hat gerade 16 Linden fällen lassen. Und die Bremer, die gegen den Ausbau der Schwachhauser Heerstraße sind, haben gestern wieder aufgeforstet: Unter dem Applaus der gut 400 Demonstranten wurde an der Ecke zur Hollerallee eine "Linde des Widerstands" gepflanzt, die der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) spendiert hatte. Das war aber noch nicht alles. Viele Aktivisten griffen zum Spaten, hoben auf dem Seitenstreifen der Schwachhauser Heerstraße eine kleine Grube aus und setzten mitgebrachte Bäumchen oder Sträucher hinein. Allerdings reichten die Setzlinge nicht aus, um die ganze Strecke bis zum Concordia-Tunnel neu zu begrünen. Ausgangspunkt des Protestzuges war die Centauren-Apotheke am Dobbenweg. Das Gebäude habe dem Straßenausbau ursprünglich zum Opfer fallen sollen, erinnerte Mathias Rothenhan von der Bürgerinitiative (BI) Rembertiring. Der nächste Stopp wurde am Concordia-Tunnel eingelegt. Dort, an der Einmündung der Parkstraße, hat die BI "Keine Stadtautobahn durch Bremen" bereits am 9. Dezember 1988 einen Baum gegen den Ausbau der Schwachhauser Heerstraße gepflanzt: die "Robinia Concordia", inzwischen sechs bis sieben Meter groß. Dann ging's zur Hollerallee.
Karin Mathes (Grüne) kritisierte die Ausbaupläne als "Politik von Vorvorgestern".
Udo Fehlberg, Sprecher des Beirates Schwachhausen, forderte vom Senat erneut Aufklärung darüber, wer die Fällgenehmigung gegeben hatte und warum der Beirat vorab nicht informiert worden war.