Weser Kurier, Stadtteil-Kurier Norstost, 10. März 2005 online
"Bremen würde 22 Millionen Euro sparen"
Bürgerinitiative: Planungen für Tunnel- und Straßenausbau stoppen
SCHWACHHAUSEN (XLU). Mindestens 22 Millionen Euro würde Bremen sparen, sofern die Stadtgemeinde auf den weiteren Ausbau der Schwachhauser Heerstraße und die Erweiterung des Concordia-Tunnels verzichtete. Diese Rechnung macht die Bürgerinitiative (BI) "Keine Stadtautobahn durch Bremen" in einer Presseerklärung auf.
Nach Darstellung von BI-Sprecher Günter Knebel sind dafür laut Deputationsvorlage vom Dezember 2003 zehn Millionen Euro Ausbaukosten veranschlagt. Nach Auskunft des Amtes für Straßen und Verkehr kämen zwölf Millionen für die Tunnelerweiterung hinzu. Auf einer Sitzung der Beiräte Mitte/Östliche Vorstadt seien die Gesamtkosten noch mit elf Millionen Euro angegeben worden. Im Übrigen bleibe der Tunnel Eigentum der Bahn. Bremen habe seit 2001 für dessen angepeilte Verbreiterung schon Planungsmittel in Höhe von rund 1,54 Millionen Euro ausgegeben. "Das Geld darf wohl als Unterstützung für die notleidende Bahn angesehen werden", so der bissige Kommentar des BI-Sprechers.
Seiner Meinung nach handelt es sich bei den anvisierten Baukosten von 22 Millionen Euro um eine fiktive Zahl. So habe der erste Bauabschnitt zwischen Kurfürsten- und Hollerallee statt der eingeplanten 5,1 letztlich 8,8 Millionen Euro gekostet. Hochgerechnet auf den jetzt geplanten zweiten Bauabschnitt inklusive Tunnel würde dies eine Steigerung von 22 auf etwa 37 Millionen Euro bedeuten, rechnet Günter Knebel vor. Der Senat wäre nach Knebels Worten gut beraten angesichts der aktuellen Sparzwänge fragwürdige Verkehrsprojekten zu stoppen.