WK Leserforum Nr. 76 vom Montag, 31. März 2003
Weser-Kurier/Bremer Nachrichten, Leserforum 31. März 2003
Kritische Prüfung
zum Artikel "Schwachhauser Heerstraße aus dem LKW-Führungsnetz nehmen"
vom 22. März.
Die Kosten für ein Gutachten, das fragwürdige Planungen des Amts für Straßen und Verkehr kritisch überprüfen soll, nützen auch dem Kinder- und Sozialbereich des Stadtteils. Der Protest einer CDU – Beirätin mag auf den ersten Blick verständlich sein, aber tieferem Nachdenken hält er nicht stand. Denn ein Beirat muss das Recht haben, als zuständiger Träger kommunaler Belange kritisch prüfen zu dürfen, ob es von den planenden städtischen Behörden durch Salamitaktik und andere Planungstricks über die Folgen einer Planung im Unklaren gelassen oder gar getäuscht wird. Zumal dann, wenn es um eine Straße geht, in deren unmittelbarer Nachbarschaft ein großes Krankenhaus, Schulen, Kindergärten und etliche andere soziale Einrichtungen liegen.
Die überzogene Aufweitung der Schwachhauser Heerstraße von der Einmündung Kurfürstenalle wird die vorhandene Stadtautobahn bis zur Hollerallee verlängern, ohne dass die problematischen Auswirkungen dieser Straßenerweiterung auf 5,80 m pro Fahrtrichtung hinreichend bedacht worden sind: Die vorgesehene Spurbreite von 3,00 m wird vor allem zugunsten der Lkw-Nutzung angelegt!
Mit nur 20 cm weniger, zwei Fahrspuren a 2,80 m, könnte der Lkw-Durchgangsverkehr
definitiv außen vorgehalten und der Stadt die Erwerbung von 440 qm Grundeigentum erspart werden. Lt. angebotenem Quadratmeterpreis der BIG von 245 Euro hätten dann rd. 108.00 Euro für „Initiativen im Kinder- und Sozialbereich“ umgebucht werden können, statt diese Abfindung bald an lärmgepeinigte Anlieger zahlen zu müssen. Empörung darüber wäre nachvollziehbarer gewesen! Günter Knebel, Bremen