Schwerlasterstopp im Concordia-Tunnel am 08./09. Januar 2008
Pressemitteilung vom 11. Januar 2008
Verteiler: Redaktionen von Medien in Bremen, nachrichtlich:
BI-Unterstützerinnen und –Unterstützer und weitere Multiplikatoren
Sehr geehrte Damen und Herren Journalistinnen und Journalisten,
nachdem nun innerhalb von zwei Tagen bereits drei (!) Schwerlaster im Concordia-Tunnel einen unfreiwilligen Zwischenstopp eingelegt haben, senden wir Ihnen heute die folgende Pressemitteilung:
Dringende Bitte an den Bremer Senat: Lkw-Fahrer und Spediteure müssen vor Irrwegen geschützt werden!
Kein penetrantes Hörnertuten während der Umbaumaßnahmen (vgl. Stadtteilkurier NOS v. 07.01.08), sondern das Knirschen von gleich drei Schwerlastern, die innerhalb von zwei Tagen im Tunnel stecken geblieben sind, waren diesmal Gegenstand der Berichterstattung über den Umbau des Concordia-Tunnels. Der bereits bisher größte Straßentunnel Bremens und der damit verbundene Straßenbereich sollen bekanntlich in den nächsten zwei Jahren - lt. Kostenplan vergangener Zeiten – für rd. 25,5 Millionen Euro aufgeweitet werden. (Welche Kosten tatsächlich entstehen werden, darüber werden wir zu gegebener Zeit informieren. Der vorangehende Bauabschnitt (Kurfürstenallee-Hollerallee) kostete im Jahr 2003 immerhin 72% mehr als geplant!)
Sehr viel breiter und höher ausgebaut soll also künftig der Tunnel täglich noch mehr Schwerlastverkehr zur Durchfahrt der Bremer Innenstadt einladen, obwohl es eine für den Lkw-Verkehr viel besser geeignete Außenumfahrung Bremens gibt, dessen Innenstadt per Autobahn und ‚tunnelfrei’ beliefert werden kann. Hinzu kommt: Das vielgerühmte Bremer Verkehrsleitsystem ist leider ebenso widersprüchlich wie der Beschluss der Bremischen Bürgerschaft vom 9.11.2004, Drs. 16/241 S und Plenarprotokoll 16/16.
Er gibt vor, den Lkw-Verkehr aus Bremen heraushalten zu wollen, aber: Während der Lkw-Verkehr vor der BAB-Abfahrt Vahr, die zum Concordia-Tunnel führt, seit Sommer 2005 durch entsprechende Beschilderung ins Zentrum eingeladen wird, ist für den Ende 2004 von der Bürgerschaft beschlossenen „ganztägigen Ausschluss“ des Schwerlastverkehrs bis heute kein einziges Schild aufgestellt worden, obwohl es damals hieß, die Schilder dafür seien „schon bestellt“ (siehe WK 10.11.2004). Da ist es kein Wunder, sondern verkehrspolitisch offensichtlich bisher gewollt, dass Lkw-Fahrer und Spediteure dieser Einladung folgen.
Die Proteste aller zuständigen Beiräte gegen solche wahrhaft Schilda-würdige Praxis, sind von der den Beiräten vorgesetzten Politik in Bremen bekanntlich ebenso vom Tisch gewischt worden, wie die Klagen betroffener Bürger vom Oberverwaltungsgericht. Obwohl die Rechtsmittel gegen die Klageabweisung noch gar nicht ausgeschöpft werden konnten (und sind), wurde im Februar 2007 vor dem Concordia-Tunnel eine ganze Baumreihe niedergemacht, um damit noch vor dem Ausgang der Bürgerschaftswahl Fakten für einen verkehrswissenschaftlich belegten unnötigen und überdimensionierten Ausbau von Straße und Tunnel zu schaffen.
Die geschaffenen Fakten sind zwar heute kaum rückgängig zu machen, sie können aber im Sinne der Abwehr von Schaden noch begrenzt werden. Die jüngsten Deputationsbeschlüsse für die Umweltzone gehen ebenso in diese Richtung, wie die Forderungen der zuständigen Beiräte (vom Juli und September 2007), den weiteren Ausbau der Schwachhauser Heerstraße zu minimieren, den Schwerlastverkehr dort - gemäß Bürgerschaftsbeschluss - außen vor zu halten und damit Schaden von Bremen abzuwenden.
Die Umsetzung dieser Forderungen fördert die Lebensqualität in Bremen und schützt zugleich Spediteure und Lkw-Fahrer vor Irrwegen, die erhebliche Gefahren und Schäden hervorrufen - wie die drei Vorfälle in kurzer Zeit belegen, die Anlass für diese leider nötige Stellungnahme und Pressemitteilung sind.
Bremen, den 11. Januar 2008