Weser Kurier, Stadtteil-Kurier Nordost, 24. März 2005 online

Fünf Pflegestufen für die Grünanlagen
Beirat Schwachhausen ließ sich auch über das Lkw-Führungsnetz informieren


Von unserer Mitarbeiterin Christina Klinghagen

SCHWACHHAUSEN. Kaum sprießen die ersten Frühlingsboten, wird erneut über die Reinigung der 250 Grünflächen der Stadt Bremen diskutiert. Seit 1998 ist der Betrieb Stadtgrün Bremen mit diesen Aufgaben vertraut. Nun sollen fünf Prozent der Arbeiten, die zur Erhaltung der Grünflächen dienen, an Fremdfirmen vergeben werden. In einer öffentlichen Sitzung des Beirats Schwachhausen wurde das neue Grünpflegekonzept von der Umweltabteilung des Gebäude- und Technik Managements (GTM) vorgestellt, das insgesamt sechs verschiedene Pflegestufen für die Reinigung und Pflege der Bremer Grünflächen vorsieht.

Auf einer Skala von null bis fünf werden die verschiedenen Standorte eingegliedert und mit unterschiedlichem Aufwand betreut. Die Stufe null beinhaltet eine Sonderregelung, die auf Stadtplätze mit bis zu 1000 Quadratmetern Fläche zutrifft. Beispielsweise würde der Colmarer Platz in diese Kategorie gehören, der einer wöchentlichen Reinigung und Pflege bedarf und zusätzlich auch nach Feiertagen wie Silvester begutachtet werden soll.

Von der Pflegestufe fünf, bei der kein regelmäßiger Pflege- und Reinigungseinsatz erfolgt, ist Schwachhausen nicht betroffen. Die Pflegestufe drei werden am meisten umgesetzt, erklärte Hartmut Kurz vom GTM. Dazu gehört auch der Schwachhauser Ring, wobei das Straßenbegleitgrün vom Amt für Straßen und Verkehr in Stand gehalten werden soll. Ab Ende März Monats soll eine Tabelle mit einer genauen Auflistung der einzelnen Pflegebereiche im Internet stehen. Die Bürgerschaftsabgeordnete Karin Mathes (Bündnis 90/Die Grünen) befürchtet, dass in Zukunft mehr Leute mit der Planung beschäftigt seien als mit der Umsetzung, da es in diesem Konzept zu viele Schnittstellen gebe.

Ihrer Meinung nach gäbe es bessere Möglichkeiten zu prüfen, ob ein Betrieb wirtschaftlich arbeitet. Auch Beiratsmitglied Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen) äußerte Kritik an dem neuen Konzept und forderte, der Umweltausschuss solle das neue Grünpflegekonzept transparenter machen soll. Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung des Beirats war die Aktualisierung des Lkw-Führungsnetzes. Oft könne der Lkw-Verkehr die vorgeschriebene Route auf Grund von Staus nicht nutzen, deshalb sei eine Überarbeitung wichtig gewesen, erklärte Ulrich Just, Vertreter der Verkehrsbehörde. Wichtige Kriterien für die Planung seien die Berücksichtigung von Kindergärten, Altenheimen, Schulen und Anwohnern gewesen.

Die neue Wegführung sieht eine Innenstadtzone vor, in der keine "Brummis" zugelassen sind. Bisher war die Bremer City aus allen Richtungen befahrbar gewesen. Damit ist aber nach Einschätzung des Beirats immer noch nicht geklärt, wie es mit dem Lkw-Verkehr in Schwachhausen bestellt sein wird. Deshalb forderte er, die Schwachhauser Heerstraße sofort aus der Planung herauszunehmen, damit sie erst gar nicht auf der neuen Karte verzeichnet werde.