Weser-Kurier 20. Januar 2006

Weser Kurier, 20. Januar 2006 online

Höhere Feinstaubbelastung
Metereologe erläutert Einfluss des Winterwetters

KARLSRUHE·STUTTGART (DPA). Winterwetter führt dazu, dass die Belastung der Luft mit gesundheitsschädlichem Feinstaub zunimmt. Wie der Meteorologe Dieter Ahrens erläutert, liegt dies zum einen daran, dass durch den erhöhten Energieverbrauch in Privathäusern und Industrie mehr Feinstaub erzeugt wird. "Zum anderen wird die Luft wegen des fehlenden Windes weniger durchmischt", so der Experte von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg. Im Sommer würden unter anderem warme Aufwinde und Gewitter den Feinstaub besser verteilen.
Besonders in tiefer gelegenen städtischen Gebieten steigen nach Aussage des Meteorologen die Werte. "Je höher die Lage, desto geringer die Feinstaubwerte." In Kessellagen werde der Feinstaub vom Verkehr aufgewirbelt. Dabei könne ein Tagesmittelwert von 80 bis 90 Mikrogramm je Kubikmeter Luft erreicht werden; der zulässige Grenzwert liege bei 50 Mikrogramm. Zudem sänken die aufgewirbelten Schwebteilchen nur langsam wieder nach unten.
Mit Feinstaub bezeichnen Experten Teilchen, deren Durchmesser unter zehn millionstel Metern liegt. Sie können über den Kehlkopf hinaus bis tief in die Lunge gelangen und gelten deshalb als besonders gesundheitsschädlich. Manche Feinstaubpartikel entstehen bei chemischen Prozessen in der Luft aus Stickoxiden und flüchtigen Kohlenwasserstoffen. Laut Ahrens begünstigen Temperaturen zwischen null und zehn Grad sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit die Entwicklung solcher Teilchen.